Ulrike Draesner erhält den Nicolas-Born-Hauptpreis des Landes Niedersachsen.
Wie seit vielen Jahren immer wieder durchstreift Ulrike Draesner, – beziehungsweise ihr literarisches alter ego, im Buch stets nur „sie“ genannt – auch diesmal mit ihrem Hund die Insel, und mit ihrem kleinen Kind.
Die Stadt Cuxhaven würdigt das Werk von Ulrike Draesner. Besonders hervorgehoben wird, dass "sich in ihren Gedichten Geschichte und Gegenwart, Natur und Kultur, Technik und Liebe, lebensgeschichtlicher Ernst und jäh aufblitzender Witz in immer wieder überraschenden Wendungen verbinden".
Ein schönes Beispiel für Ulrike Draesners so treffend beschriebene Lyrik konnten wir schon 2012 in unserer Festschrift zum 25jährigen Bestehen von Eltern für Kinder e.V. erleben. Wir geben daher gerne an dieser Stelle die drei Gedichte von Ulrike Draesner noch einmal wieder:
mit kleinen wesen da
goß soll es sein das wanden de augen: mein licht benn auf sie
summt sie nickt scheit sieht denkt sie ist das stenlein mischt
und findet weda sich noch uns die günde sind ein matsch
am gummistiefeland blatt patt die ada da de aum „die elsta
fliegt“ schwazweiß de „mond de auch“ wo ist die wald?
die katze unsichtba wikklich sitzt auf de hand da daußen wo
da gang bis es bicht da kug nicht schon und weiß das
baune auge seine heitekeit wenn wie vasteckt sich
was sie………….. (ist)
seit drei tagen kann sie das r und
wie sagte sie „paprika“ nach der kita
„mamrika“ wir lachten liefen riefen
ros: fahrradkringer kaufen zur berohnung
währte sie statt rosa rirryfee eine braue
mit maus danach saßen wir im café
sie aß cheesecake wir spierten "große"
sprich machten konversation unter
schaukernden pratanen war sie doch im theater
der rote drache mit den nicht mehl
glünen augen... und erzährte von feuer
und schreichen, herrrich war
das reben in diesem herbst
im wald war alles eins
der weiße nebel aus wiesen
wunderbar ein kater der lebte nur
in der hand. sie hatte magnetresonanz
geträumt oder eiweiße erfunden
war drei jahre alt und liebte
einen stock der ihr als mutter
diente sumudu im wald mit
dem pinguin weiß schwarz
flügelnd brütend achtete auf
den unterschied das geringe
rucken der münder das überall
geschah ihr nun
das menschengesicht einst
spiegel schimmernd dünner verletzlichkeit
sumudu im wald was leuchteten die vögel
von unsprechbarkeit
was schlief
sie nach der landung
im buggy
schleifte einen fuß am boden
berührte die fremde erde
fürchtend blühend
beinah