Liebe APOM-Familie, liebe Freunde Haitis,
auf diesem Wege informieren wir über unsere Haiti-Reise Anfang April 2014 mit allen Neuigkeiten, Fotos und Plänen unseres APOM-Projektes.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir viele Sponsoren bzw. Spender für unser Kinderheim in Maissade gewinnen könnten.
Pastor und Madame Colas sowie die Kinder haben uns ausdrücklich gebeten, Euch "Mèsi Anpil" (vielen Dank) zu sagen. Dem schließen wir uns an.
Liebe Grüße
Ralf Gutsche
Vom 4. bis 13. April 2014 reiste ich gemeinsam mit Florence Papillon und Roswitha Weiß nach Haiti. Selbstverständlich stand auch ein ausgedehnter Abstecher nach Maissade auf dem Programm.
Mit neuem Pickup der Haiti-Kinderhilfe (HKH) traten wir unsere ca. 100 km lange Reise von Port-au-Prince nach Maissade an. Zwischendurch holten wir Guivens Sylvestre und Guerino Joseph (Bauingenieure / Patenkinder der HKH) ab. Wir fuhren über Hinche (dort endet dann quasi beim letzten Supermarkt die bis hierhin vergleichsweise hervorragende Landstraße) und kamen auch in den Genuss einer Polizeikontrolle. Nun ging es über eine Geröllpiste die letzten Kilometer nach Maissade. Insgesamt waren 5 Flüsse (davon ein größerer) zu durchqueren bis wir dann nach ca. 3 Stunden in Maissade ankamen. Ohne Pickup bzw. Geländefahrzeug ist Maissade nicht zu erreichen. Hier leben vielleicht 9.000 Menschen, die sich seit ca. einem halben Jahr über zeitweise Stromversorgung freuen können. In Maissade gibt es ein Hotel - wenn man so will eine Bauruine mit gelegentlicher Wasserversorgung und Matratzen auf dem Boden - in dem wir übernachteten.
Wir wurden abends herzlich von Pastor Colas und Mme. Pastor Colas empfangen, die gleich neben der Kirche und der Schule (hier werden täglich bis zu 700 Kinder, aber auch Erwachsene bis hin zu Klasse 10 unterrichtet) von Maissade leben. Wasser ist Mangelware und gekocht wird auf einer Feuerstelle.
Vor dem Abendessen lernte ich die 14 APOM-Kinder kennen, die die Pastorenfamilie Colas bei sich aufgenommen hat und für die zumindest teilweise - dank Eurer Unterstützung - EfK-Patenschaften bestehen. Alle Kinder stellten sich mir mit Namen und Alter in ihrem Schlafzimmer vor, welches bekanntermaßen tagsüber als Klassenraum der Schule dient.
An nächsten Tag wurden wir nach unserem Besuch der Messe (die dauert Sonntags rund 3 Stunden) zunächst für die HKH tätig. Die HKH beabsichtigt, etwas außerhalb von Maissade ein großes Grundstück (bestehend aus 3 Teilen mit 3 unterschiedlichen Eigentümern) zu erwerben. Hier soll bald eine weitere Schule mit diversen Funktionsgebäuden und Wohneinheiten für Besucher entstehen. Wir nahmen die Geodaten der Grundstücksgrenzen auf und stellten beim Abgehen fest, dass das Areal überaus weitläufig aber auch sehr schön ist.
Mittags kehrten wir in die Gemeinde zurück, übergaben jedem Kind ein EfK-T-Shirt sowie die Geschenke unserer Paten. Außerdem übergaben wir Pastor und Mme. Colas USD 3.900,- (Gegenwert € 3.000,-) in bar und gegen Bestätigung. Es handelt sich hierbei um die bislang aufgelaufenen Spenden unserer Paten.
Im Gespräch mit Familie Colas erfuhren wir, dass die aufgenommenen Kinder größtenteils beim IBESR (Jugendamt in Port-au-Prince) per Dossier als Heimkinder erfasst sind. Eine überaus wichtige Information, denn in später folgenden Gesprächen mit dem IBESR wurde uns mitgeteilt, dass man sich von den Vermittlungsstellen auch ein adoptionsunabhängiges, soziales Engagement wünscht. Wunderbar: mit APOM kann Eltern für Kinder e.V. ein entsprechendes Projekt vorweisen!
Dem Heim bzw. der APOM-Gemeinschaft gehören auch 3 Kinder an, die noch nicht registriert sind. Grund: die Eltern haben ihr schriftliches Einverständnis zur Heimaufnahme noch nicht abgegeben. Diese Kinder besuchen die Schule, nehmen an den Mahlzeiten teil, übernachten jedoch bei ihren Familien.
Festzuhalten ist, dass Pastor und Mme. Colas die Kinder als ihre Familienmitglieder betrachten.
In Maissade ist Pastor Colas Eigentümer eines Grundstücks. Wir sprechen von 1 Caro = 12.000 m². Ein halbes Caro hat er APOM geschenkt. Unser Plan:
Auf dem Grundstück befindet sich ein noch nicht fertig gestelltes Gebäude. Dieses soll - wenn irgendwann einmal die Finanzmittel zur Verfügung stehen - als Wohnhaus der Familie Colas dienen. Sie würden dann in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Kinderheim leben.
Wichtig wäre, dass die gesamte Gemeinschaft - also Kinder, Nounous und Familie Colas - gemeinsam umzieht, so dass der familiäre Charakter der Gruppe erhalten bleibt. Wenn einzelne Kinder die Gemeinschaft - z.B. nach Beendigung ihrer Schulzeit bzw. Ausbildung - verlassen, sollen weitere Kinder aufgenommen werden. Die "Familiengröße" soll möglichst immer max. 14-15 betragen.
Das Bauvorhaben
Die beiden Bauingenieure Guivens und Guerino beantragen eine Baugenehmigung. Dann wird mit dem Bau begonnen. EfK zahlt ratenweise an den zuständigen Ingenieur - je nach Baufortschritt. Die Entwicklung des Bauvorhabens wird anhand von Fotos und Kostenbelegen dokumentiert. Der Geldfluss kann über HKH erfolgen, so dass der Zugriff vor Ort sichergestellt wird.
Es soll ein eingeschossiges Gebäude errichtet werden. Dieses soll mit je 2 Schlafräumen für Mädchen und Jungs, 2 Schlafräumen für Nounous, einem Gemeinschaftraum in der Gebäudemitte für alle, einer Küche, einem Depot, sowie an den Gebäudeenden mit 2 offenen Galerien (je eine für Mädchen und Jungs) ausgestattet werden. Nasszellen sollen - damit kein Verfall im Gebäude auftritt - ebenso außerhalb des Gebäudes errichtet werden wie wasserlose Humus-WC. Die Dusche kann aufgrund des meist guten Wetters außen stehen. Als Sichtschutz könnte eine Wand in Schneckenform dienen. Zudem soll ein Wasserreservoir vorgehalten werden.
Aufgrund des zeitweise sehr ausgetrockneten, brüchigen Bodens muss ein mindestens 1 m tiefes Betonfundament gesetzt werden. Um kostengünstig zu arbeiten, kann mit Holz (z.B. Palmenholz - termiten- und feuchtigkeitsresistent) gebaut werden. Bei dem Dach soll Wellblech eingesetzt werden.
Voraussichtliche Kosten: In Steinbauweise ca. USD 160.000. Holzbauweise käme deutlich günstiger.
Nach einem abschließenden Besuch des neuen Grundstücks der HKH verabschiedeten wir uns am Nachmittag des folgenden Tages von der Familie Colas und den Kindern, um möglichst vor Einbruch der Dunkelheit Port-au-Prince oder zumindest die ab Hinche befestigte Straße erreichen zu können.
Es wäre toll, wenn wir dieses Projekt gemeinsam realisieren könnten.
Über gute Ideen und Vorschläge sowie viele Sponsoren würden wir uns sehr freuen.
BIC: BFSWDE33BER
Bank für Sozialwirtschaft
Die Spenden werden ohne einen einzigen Cent Verlust direkt dem Projekt zugeführt.
Ralf Gutsche
Eltern für Kinder e.V.
Mitglied des Vorstandes / Länderbeauftragter Haiti
Kontakt:
Tel.: 05401-98241
Mobil: 0171-8363355
eMail: gutsche@efk-adoptionen.de