Bonjou tout moun,
aus Haiti erreichen uns mal wieder schlimme Nachrichten.
Zunächst wurde Anfang Juli 2021 Haitis umstrittener Präsident Jovenel Moïse ermordet. In dieser sehr unübersichtlichen politischen Situation folgen nun die Hiobsbotschaften über das Erdbeben am 14.08.2021 mit einer Stärke von 7,2 im Südwesten des Landes nahe der Stadt Les Cayes sowie den nahenden Hurrikan Grace, der über Haiti hinwegfegen wird.
Die Auswirkungen erreichen nicht die Dimensionen des Erdbebens in 2010 (mit weit über 200.000 Todesopfern), dennoch wurden auch jetzt einige Orte dem Erdboden gleichgemacht, Schulen und Krankenhäuser zerstört. Wie immer wird es aufgrund fehlender staatlicher Strukturen schwierig, das Ausmaß zu erfassen und Hilfe zu organisieren. Zudem wird die Arbeit der Hilfsorganisationen aus dem Ausland durch die schwierige politische Situation und die permanente Gewalt im Land erschwert und gefährdet.
Was die Menschen in Haiti mit wenig Aussicht auf Hilfe und Unterstützung ertragen müssen, ist schon gewaltig!
Immerhin - und das wäre dann die gute Nachricht - sind unsere Projekte im Plateau Central (Maissade und Selpêtre) kaum betroffen. Sicher hat man das Beben und die Nachbeben auch dort gespürt, aber die Naturkatastrophen haben im Landesinneren zumeist deutlich abgemilderte bis keine Auswirkungen. Es geht dort allen vergleichsweise gut.
Kommen wir nun zur Lage in unseren Projekten:
Das Kinderheim - APOM
Wie bereits berichtet, haben einige Kinder und Jugendliche aus verschiedensten Gründen das Heim verlassen (müssen). Einige freie Plätze konnten nachbesetzt werden. Die Versorgung der Bewohner steht auf soliden Beinen. Vielen Dank an dieser Stelle unseren Paten.
Guerino hatte das Heim kürzlich besucht und sich ein Bild über die Situation gemacht. Madame Colas berichtete, dass es allen Kindern gut geht und wenn man sich die Fotos rund um das Heim anschaut, so bestätigt sich diese Einschätzung. Einige Kinder fehlten, weil sie sich zum Zeitpunkt der Aufnahmen noch in der Schule befanden.
An den Gebäuden und an der Einrichtung sind im Laufe der Zeit Gebrauchsspuren und kleinere Schäden aufgetreten. Guerino hatte die Mängel aufgenommen und er wird die Instandsetzung organisieren.
Ansonsten gewinnt man den Eindruck, dass die Kinder an einem Ort leben, an dem es sich aushalten lässt, um sich auf die täglichen Herausforderungen des Schulunterrichts vorzubereiten.
Die Krankenstation / der Kinderarzt - TTM
Unser Projekt TTM läuft nun bereits seit 6 Monaten und es gibt ausschließlich Positives zu berichten. Jeden Montag und jeden Samstag ist Sprechstunde bei Dr. Joseph, der an diesen Tagen aus Hinche anreist. Inzwischen konnte Kind Nr. 743 in der Krankenstation begrüßt werden. Natürlich erschienen viele der jungen Patienten mehrfach, weil Untersuchungen oder Weiter- und Nachbehandlungen anstehen. Es kommt auch vor, dass unserem Arzt in manchen Fällen Grenzen gesetzt sind und eine Überweisung und der beschwerliche Weg in das Krankenhaus in Hinche erforderlich werden. Die bislang entstandenen Kosten für diese Behandlungen der Kinder in Hinche haben wir bislang tragen können.
Nahezu live erhalten wir an jedem Behandlungstag per WhatsApp zumindest ein Foto je Patienten, der mit seiner Begleitperson unseren Kinderarzt aufsucht. Unsere Assistentin Wydline dokumentiert das Geschehen in der Station sehr genau. Jeden Monat erreicht uns eine detaillierte Aufstellung über sämtliche Behandlungen, Diagnosen, Maßnahmen und verabreichten Medikamenten. Wir sind bestens informiert und freuen uns sehr über das außergewöhnliche Engagement aller Beteiligten des Projektes.
Auch das mit den Patienten ausgehandelte Honorar für den Arztbesuch wird fleißig gezahlt. Der Plan war, je Behandlung einen Sack mit eingesammelten Plastik- und Papiermüll abzugeben, welcher dann in
an der Krankenstation verbrannt wird. Auch lassen die Patienten bzw. deren Eltern einen Vortrag zu dem Thema Entsorgung und Vermeidung von Müll über sich ergehen.
Wir freuen uns sehr über diese Erfolgsgeschichte, wissen aber auch, dass sie ohne euer Engagement und eure Spendenbereitschaft nicht möglich gewesen wäre.
Bitte helft uns mit euren Spenden, die Versorgung der Kinder auch weiterhin zu sichern, damit die Menschen in Haiti etwas zuversichtlicher in die Zukunft blicken können.
Mèsi anpil
Spendenkonto
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE76100205000003383604
Verwendungszweck: APOM - TTM
Ralf Gutsche
Eltern für Kinder e.V.
Mitglied des Vorstandes
Kontakt:
Tel.: 05401-98241
Mobil: 0171-8363355
eMail: gutsche@efk-adoptionen.de